Gebraucht, sehr gut erhalten.
Der Autor schildert in diesem Roman die soziale und wirtschaftliche Situation in Schlesien in der ersten Hälfte des 19. Jhs. am Beispiel seines Protagonisten Anton Wohlfahrt, indem er dessen Laufbahn und den Reifeprozeß vom 18-jährigen Lehrling zum erfahrenen Kaufmann zeigt. Die parallel verlaufenden und auf Breslau konzentrierten Haupthandlungsstränge, einer davon spielt im jüdischen Milieu, werden bereits am Anfang des Romans personell miteinander verknüpft. Freytag stellte Charaktere treffend und realistisch dar. Das brachte ihm den Vorwurf des Antisemitismus ein, weil sein negativer Held Veitel Itzig einen durchtriebenen, ehrgeizigen und hinterlistigen jüdischen Kaufmann darstellt. Der Vorwurf des Antisemitismus gegen Gustav Freytag ist völlig unsinnig: In seinem gegen Richard Wagner gerichteten Aufsatz „Der Streit über das Judentum“ (1869) plädierte Freytag für eine gemeinsame Anstrengung von Deutschen und Juden zur Zerstörung der Gettostrukturen und zur Integration und auch in diesem Roman kommt es nicht zur pauschalen Verurteilung von Juden. Die Beschreibung eines ehrlosen und hinterlistigen Judens kann wohl kaum Antisemitismus sein, wenn es nicht so dargestellt wird, als seien alle Juden so.
851 Seiten